1. Akt: Der Morgen des E-Books
Eine Gruppe von Holzbuchmenschen bewegt sich zwischen großen Verlagen, unbeachteten Autoren und mit billigem Mainstream gefütterten Lesern. Alle kämpfen um ihr Überleben im Literaturdschungel. Die Verlage versuchen, sich gegenseitig in Fluten kostenloser Rezensionsexemplare zu ertränken und sich darüber möglichst große Lesergruppen zu unterwerfen. Internationale Großbuchhändler versuchen den Verlagen ihre Gewinne und Marktanteile abzujagen. Die Autoren kämpfen um ihre nackte Existenz.
Eines Morgens erwacht die Holzbuchmenschengruppe neben einem mächtigen Monolithen, der zunächst unbemerkt von den Vor-E-Book-Menschen in den Literaturdschungel gebracht wurde. Der Zweck dieses Monolithen ist noch kaum jemandem klar, und so umtanzen die Vor-E-Bookmenschen völlig verängstigt den Kulturmonolithen, bevor der eine oder andere aus ihrer Mitte es wagt, ihn vorsichtig zu berühren. Langsam stellt sich eine Bewusstseinsveränderung ein. Autoren beginnen E-Books als Werkzeuge zu ihrer literarischen und wirtschaftlichen Emanzipation zu bergreifen, die ersten Leser entdecken die Vorteile der freien Verfügbarkeit von Literatur, neuer Formen des Lernens und Studierens und beginnen sich unabhängig von den Marketingaktivitäten großer Verlage eigene Urteile über die Qualität des Gelesenen und zum Literaturbetrieb zu bilden.
Schließlich hat sich das Leben der Vor-E-Book-Horde entscheidend verändert. Autoren und Leser haben mit dem E-Book und Selfpublishing ein neues Kulturwerkzeug entdeckt dessen intelligente Nutzung die (Um)Welt und Gesellschaft verändern und die kulturelle Definitionsmacht der großen traditionellen Marktteilnehmer in seine Schranken weisen wird.
Das Foto zeigt den Kulturmonolithen von Wolfgang Schwerdt, der seine „Kulturgeschichtliche Aspekte Reihe“ (E-Books) und „Kleine Kulturgeschichten aus dem Vergangenheitsverlag“ (Print und E-Books) miteinander vereint. Siehe auch die Links in der linken Sidebar.